Kapellen

Kapellen, Bildstöcke und Kreuze in der Gemarkung von Drove

Kapellen, Bildstöcke und Kreuze in der Gemarkung von Drove

Kapelle in der Wewordenstrasse

1959 ließ die Familie Suermondt im Burgberg heute Wewordenstrasse, eine Votivkapelle errichten. Der in Rotsandstein ausgeführte Rundbau besitzt an der Rückwand fünf Buntglasfenster und hat als Mittelpunkt einen Altartisch. Die Fensterbilder zeigen Szenen aus dem Leben Jesu. Der Stifter der Kapelle ist Egbert Suermondt, der 1988 im Alter von 67 Jahren verstorben ist.

Kapelle „Maria Königin“ In der Britz

Die nahe der Bundesstrasse 249 bei Drove gelegene Kapelle wurde 1953 während der Amtszeit von Pfarrer Borkott als Ersatz für einen hölzernen Fronleichnamsaltar errichtet und durch Haussammlungen finanziert. Die Erbauer waren Gerhard und Martin Oellers. Willi Boltersdorf und Theo Ruland betätigten sich als Helfer, Bauschlosser Paul Kaschel fertigte die schmiedeeiserne Tür an. Eine damals aufgestellte Strahlenmadonna aus Holz und eine Figur aus Gips wurden gestohlen, die jetzt aufgestellte Figur besteht aus Gips.

Bis 1975 wurde die Marienkapelle von Anna Adels und Tochter Sibille Scholly betreut, Addi Winkels kümmerte sich um die Kapelle von 1975 – 2008 und baute aus Feldsteinen des Umlandes eine Umfassungsmauer. Nach seinem Tod setzte seine Ehefrau Edeltraud Winkels die Pflege der Kapelle fort. Die Buchstaben A M (Ave Maria) in der 2,10 m hohen und 2,40 m breiten Tür weisen die Kapelle als Marienkapelle aus. Die Bezeichnung „Britz“ erinnert an das Drover Hochgericht, dessen Galgen im Bereich der Wegekapelle gestanden haben muß. Auf dem Weg zum Galgen wurden die Verurteilten gebritzt (geschlagen).

 

Kapelle „Herz-Jesu“ an der Ecke Kommweg/Grünstrasse.

Mit dem Bau der Kapelle, deren Bauplatz bereits im Flurbereinigungsverfahren der 1920er Jahre festgelegt worden war, wurde am 12. Oktober 1957 begonnen.

Die Bruchsteine holte man aus dem Abbruch des Hauses von Clemens Hansen in Boich. Fritz Hofmann aus Zerkall führte die Steinmetzarbeiten aus, die Dachdeckerarbeiten besorgte die Firma Gebr. Kalkbrenner aus Kreuzau, die Firma Gebr. Küntzler aus Drove stellte das Eisen gitter her, in dem die griechischen Buchstaben X P (Chi, Rho) als Christusmonogramm einge- fügt sind. Die Bruchsteinplatten wurde von Willi Hermes aus Drove angefahren, Johann Sistermanns übernahm die Malerarbeiten und Peter Krumscheid aus Drove pflanzte Sträucher und Bäume an. Laut Inschrift im Giebel wurde die Kapelle 1958 fertig gestellt.

Auf Anregung von Landwirt Anton Lenzen führten Georg Schröteler und Josef Gentgen für die Kapelle, deren Baukosten etwa 10.000 DM betrugen, Haussammlungen durch. Auf dem aus Bruchstein gemauerten Altar steht eine Herz-Jesu-Statue, deren linke Hand auf das Herz weist, während die rechte Hand zum Segen erhoben ist.

Im Jahr 2009 wurden Dachdecker und Spenglerarbeiten durchgeführt um Dach und Dachrinnen zu reparieren. Die Kosten wurden aus Spendengeldern der Dorfgemeinschaft bezahlt. Viele Jahre hat Lenchen Küntzler sich um die Kapelle gekümmert. Als ihre Kräfte schwanden, hat Gerta Becker die Pflege übernommen.


Matthias-Kapelle am Ortsausgang nach Thum

   

Die am Ortsausgang in Richtung Thum in Eigenleistung von der St. Matthias-Bruderschaft Drove errichtete Kapelle wurde am 15. April 2005 durch den Trierer Pilgerpater Hubert Wachendorf geweiht. Zuvor fand in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt, in dessen Verlauf Dechant Georg Scherer die Statue des hl. Apostels Matthias segnete. Diese wurde nach dem Gottesdienst von jungen Trierpilgern in einer Prozession, der sich rund 500 Personen anschlossen, in die Matthiaskapelle getragen.

Der stellvertretende Bürgermeister Robert Falter nannte den Platz, auf dem die Kapelle steht, eine Stätte zum Verweilen und für die Trierpilger einen Ort der Sammlung. Ortsvor-steher Horst Hechemer wies darauf hin, dass jetzt vier Kapellen in der Gemarkung Drove stünden, dessen Erbauer persönliche Gründe zur Errichtung gehabt hätten.

Brudermeister Matthias Bettge erinnerte daran, dass zwischen Bauplanung und Fertig- stellung der Kapelle vier Jahre vergangen seien, in welcher Sponsoren und zahlreiche Helfer zum Gelingen der Matthiaskapelle beigetragen haben. Besonderen Dank sprach der Bruder- meister dem Ehepaar Jutta und Rudi Küpper, dem „Bauführer“ Martin Harperscheidt und Maria Simons aus, welche die Matthias-Figur im Klosterladen der Abtei St. Matthias in Trier gekauft und für die Kapelle gestiftet hat.

Die Bauzeichnung für die Kapelle fertigte Peter Brings (früher Drove) an, die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten führte die Firma Wollbrandt aus Boich aus, Christoph Riem aus Abenden, Martin Harperscheidt aus Drove und Franz-Michael Pieper aus Trier waren an der Herstellung der Eisengitter beteiligt. Maurerarbeiten, Putzarbeiten und die Außengestaltung führten die Mitglieder der Bruderschaft in Eigenleistung aus.

Mittlerweile sind auch zwei Ruhebänke aufgestellt. Viele Pilgergruppenmachen an der schönen Drover Matthiaskapelle Rast, bevor es in die Berge der Eifel geht, wo sie nach drei Tagen und 150 KM das Ziel in Trier erreichen

Die Kapelle wird liebevoll gepflegt von Matthias Bettge und dem Ehepaar Matthias und Walburga Valder.

 

Bildstock in der Drovestrasse

Das Heiligenhäuschen aus Buntsandstein steht auf einem neuen Sockel. Die Inschrift lautet übersetzt

Zur größeren Ehre Gottes haben mich aufgestellt

Johannes Sistig und S. Bungards im Jahre 1762.

Das Heiligenhäuschen stand vor der Kanalisierung des Ortes Drove vor dem Anwesen Dreßen in der Britz und mußte aus verkehrstechnischen Gründen weichen und wurde vor das Anwesen Heinrich Eßer (Zille) versetzt.

In der Nische sieht man die Darstellung Jesus, Maria, Josef, darüber die Taube des Heiligen Geistes. Über dem Gesims im Giebel befindet sich eine Nische mit einer Marienfigur in betender Haltung. Auf der Giebelspitze steht ein Passionskreuz mit Korpus, darunter in einem Kranz IHS, die drei ersten Buchstaben des griechischen Namen Jesus. Der Bildstock wurde bis zu ihrem Tode vorbildlich von Renate Esser gepflegt.

Bildstock Ecke Wewordenstrasse/Drovestrasse

Der Bildstock aus Buntsandstein wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Über dem profilierten Sockelgesims befindet sich eine Nische mit muschelförmigem Abschluss. Die Inschrift auf dem geschweiften Abschluss lässt sich nicht mehr identifizieren. Als Bekrönung trägt der Bildstock ein neues gusseisernes Kreuz in Form des Passionskreuzes mit Korpus. Die Statue „Maria mit dem Kinde Jesus“ ist durch ein Eisengitter gesichert. Die Anlage und der Bildstock wird genauso wie der Gedenkstein für die ermordeten Juden aus Drove durch Wilhelm-Josef Nolden gepflegt.


Gedenkkreuz am Burgberg Drove

Das 90 cm hohe Gedenkkreuz wurde vor dem zweiten Weltkrieg von unbekannten Tätern zerstört und auf Anregung von Pfarrer Kreitz durch den Maurermeister Junggeburt wieder zusammengesetzt und von einem Betonklotz umgeben und gesichert. Das Kreuz dient dem Gedenken eines in der Nähe der Burg in Drove verunglückten Mannes aus Kelz. Die Witterung in der Zeit von über 200 Jahren hat der Inschrift auf dem Kreuz stark zugesetzt, zu entziffern ist:

Anno 1791 Die 25. Novembris Ist der Ehrsame Jüngling Laurentius Froitzheim aus Kelz Hier dem Herrn entschlafen“ R.I.P.

Unter der Inschrift der Vermerk „Wiederhergestellt 1935 durch die Gemeinde Drove“

Im Sterberegister der Pfarre Drove heißt ein Eintrag:

„Im Jahre 1791 am 25. November starb in Drove der Jüngling Laurentius Froitzheim aus Kelz durch einen unglücklichen Sturz von seinem Wagen in der Nähe der Burg; er wurde am 27. November auf dem Friedhof begraben“.

Gedenkstein in der Wehrstrasse

Der Gedenkstein wurde vom Heimat- und Geschichtsverein aufgestellt in Erinnerung an Kinder, die durch aufgefundene Munition, die überall in der Gemarkung lag, zu Tode kamen. Von dieser Stelle aus führte zur damaliger Zeit ein Weg ins Tal hinab und wieder auf die Höhe. Der Weg wurde später auch zur Sandgewinnung (Sandgrube Willi Baur) genutzt. Am Wegende unten im Tal war eine deutsche Arie-Stellung des 2. Weltkrieges eingerichtet. Hier lagerten deutsche Soldaten auch die Munition, die später von Kindern und Jugend-lichen für Schießpulver zum Abfackeln genutzt wurde. Am Tag des Unglücks (17.10.1945) waren einige Kinder die sich an der Munition zu schaffen machten. Einigen Jugendlichen wurde die Situation zu gefährlich und entfernten sich vom Ort. Als sie schon im Bereich des Burgbergs waren, hörten sie einen lauten Knall einer Explosion. Bei diesem Unglück starben:

Peter Peiffer, die Gebrüder Heinz und Dieter Sistermann. Schwer verletzt wurde Willi Schleicher.

Gedenkstein am Lichweg

26 tote deutsche Soldaten fand die Bevölkerung im Gefilde der Ortschaft Drove, als man aus der Evakuierung (1945) zurückkam. Diese wurden zunächst an Ort und Stelle begraben, später aber auf dem Friedhof von Drove beigesetzt. In späteren Jahren wurden sie auf den Ehrenfriedhof Hürtgenwald überführt. Ihnen zum Gedenken wurde obiger Gedenkstein auch zum Gedenken an die gefallenen US-Soldaten auf dem wieder errichteten Wegekreuz des verunglückten Pet.-Jos. Esser (vom Blitzt erschlagen) aufgestellt.

Anmerkung: Lichweg = Leichenweg, auf dem in früheren Zeiten die Leichen aus Boich und Üdingen auf den Drover Friedhof überführt wurden sind.


Pilgerkreuz der Elsdorfer Trierpilger „Osterfrauen“ am Weg nach Stockheim

Aufgestellt im Jahre 2005

Nachdem die Osterfrauen in ihrem 7. Pilgerjahr in die Erzbruderschaft des Hl. Matthias in Trier aufgenommen waren, kam mehr und mehr der Wunsch nach einem „eigenen“ Pilger- kreuz auf. Es sollte nicht zu weit von Elsdorf entfernt stehen, um im Laufe des Jahres für alle gut erreichbar zu sein. Durch den Hambacher Tagebau war die Suche nach einem geeigneten Platz gar nicht so einfach. Schließlich kam die Idee auf in Drove nachzufragen, wussten wir doch: in Drove pilgert „fast“ jeder; die Drover werden „gut“ zu unserem Kreuzau sein. Wenige Gespräche mit Matthias Bettge reichten und ein besonders schöner Platz wurde zur Verfügung gestellt. Immer, wenn wir auf unserer Wallfahrt am Ostermontag aus dem Wald kommen und unser Kreuz sehen, ist die Freude groß: es hat seinen richtigen Platz bekommen!

Das Kreuz wie auch der Ort selbst werden sehr gepflegt (Anm.: durch Willi Assenmacher), oft brennt ein Licht- von wem auch immer – wenn wir das Jahr über unser Pilgerkreuz besuchen.

Das Kreuzau ist von der “Osterfrau“ Christa Krause und ihrem Ehemann Berthold gezimmert worden. Fachkundige Hilfe erhielten sie von Schreinermeister Schlösser. Die in der Mitte des Kreuzes liegende Kugel ist aus einem Balken des alten Elsdorfer Kirchturmes und wurde von Pilgerbruder Josef Maasen gedrechselt Am Aufstellort wurde ein Trapezförmiger Betonblock als Fundament gegossen. Das Kreuz wurde mittels eines Baukrans aufgestellt und mit den eingegossenen Ankern verbunden. Hierbei waren einige Pilgerbrüder behilflich wie z. B. Hans-Willi Schlang und Georg Pelz.

Am Tag der Einweihung hat Christa Krause ihre Gedanken als Meditation wie folgt vorgetragen:

Kreuz Leiden-Tod, aber auch durchlässig für Licht und Sonne. In jedem Kreuz ist auch ein Licht verborgen.

Holzpfosten Lebensweg parallel laufend, man muss sich entscheiden welchen Weg man geht.

Schrauben und Gewindestangen: Menschen die alles zusammen halten, die Verbindungen schaffen, auch von einem Weg zu einem anderen führen

und vor dem drohenden Absturz retten.

Kreuzung Es geht im Leben nicht immer geradeaus, es gibt Schlag- löcher und manchmal geht es halt drunter und drüber.

Holzkugel Als Zeichen der Vollendung und Unendlichkeit, geschützt geborgen und eingebettet in Gottes Hand.

Josi Schlang, Ulla Burbach, Christa Krause